Elegante Feldbluse, hergestellt um 1944, komplett mit allen Effekten. Fertigung aus feldgrauem Gabardine, dunkelgrüner Kragen. Gold Metallfaden handgestickter Brustadler auf dunkelgrünem Tuch, per Hand vernäht. Eingenähte Schulterstücke mit schwerem Generalsgeflecht und großen versilberten Rangsternen in der besonderen Ausführung für Generale. Die Kragenspiegel mit der Generalsstickerei in Cellonausführung maschinell vernäht, einige kleinen Mottenschäden wurden ausgebessert vergoldete Knöpfe. Auf der linken Brust eine Schlaufen für Feldspange, das Eiserne Kreuz 1. Klasse mit Wiederholungsspange, Band zur Winterschlachtmedaille im Knopfloch, auf der rechten Seite aufgenäht das Deutsche Kreuz in Gold in Stoffausführung. Innen mit grünem Seidenfutter, in der Innentasche mit Trägeretikett von "Frdr. Wendt & Sohn Frankfurt a./M." mit maschinengeschriebenem Trägernamen "Gen. Maj. G. Siewert 12.4.44", die linke Hüfttasche mit Schlitz zum Tragen des Offiziersdolches. Die Feldbluse ist deutlich getragen, in sehr schönem unberührten Originalzustand.
Siewert, Curt * 5. April 1899, Oberförsterei Ratzeburg † 13. Juni 1983.
Curt Siewert trat nach seinem Abitur am 27. Dezember 1916 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Dabei kam er zum 4. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich I" Nr. 5 . Bei diesem wurde er dann nach dem Besuch der Kriegsschule am 1. Februar 1918 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 4. Ostpreußisches Grenadier-Regiment "König Friedrich I" Nr. 5 eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann im Reichswehr-Schützen-Regiment 4 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 5. (Preußisches) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er dann zur 12. (MG.) Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Rostock. Am 31. Juli 1925 wurde er dann bei dieser zum Oberleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Als solcher wurde er dann 1925/26 zum Adjutant des III. Bataillons vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Rostock ernannt. Diese Funktion übte er dann mehrere Jahre aus. 1930/31 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er dann in der Abteilung Fremde Heere (T 3) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre weiter verwendet. Seine genaue Tätigkeit während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht ist unbekannt. Am 1. September 1936 wurde er als Generalstabsoffizier in das Oberkommando des Heeres versetzt. Dort wurde er jetzt dem Oberbefehlshaber des Heeres zur Verfügung gestellt. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum Major befördert. 1938 wurde er als 1. Adjutant beim Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Walter von Brauchitsch, eingesetzt. Zum 1. April 1939 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Zum Beginn des Polenfeldzuges wurde er dann noch immer als 1. Adjutant von Generaloberst Walter von Brauchitsch eingesetzt. Am 1. Februar 1941 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando XXXVIII. Armeekorps an der Kanalküste ernannt. Ab dem Sommerbeginn 1941 wurde er dann in dieser Funktion beim XXXVIII. Armeekorps unter General der Infanterie Friedrich-Wilhelm von Chappuis im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland eingesetzt. Zum 1. Dezember 1941 wurde er zum Oberst befördert. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 17. Februar 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. Mai 1943 wurde er dann durch Oberst i.G. Berhard Pampel genannt Pamberg abgelöst. Er wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Mitte September 1943 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Karl von Graffen mit der Führung der 58. Infanterie-Division im Nordabschnitt der Ostfront beauftragt. Zum 1. Dezember 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann auch zum Kommandeur der 58. Infanterie-Division ernannt. In dieser Funktion wurde ihm am 29. Februar 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. Juli 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1944 festgelegt. Mit seiner 58. Infanterie-Division kam er dann im Zuge der Rückzugskämpfe nach Ostpreußen. Am 13. April 1945 wurde er verwundet und musste sein Kommando abgeben. Daraufhin wurde er auf dem Seeweg nach Norddeutschland transportiert. Dort geriet er Anfang Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. In dieser wurde er in den nächsten Jahren verschiedenen Lagern inhaftiert. Aus der Gefangenschaft wurde er im Mai 1948 wieder entlassen. Nach der Heimkehr arbeitete er dann anfangs Exportleiter in einem norddeutschen Industrieunternehmen. Am 1. Oktober 1956 wurde er als Generalmajor in die Bundeswehr übernommen. Anfänglich wurde er als Kommandierender General vom I. Korps eingesetzt. Ende März 1957 gab er sein Kommando an Generalleutnant Gerhard Matzky ab. Er selbst wurde dafür als Stellvertretender Kommandierender General zum III. Korps nach Koblenz. Am 1. Januar 1958 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Hans-Joachim von Horn zum Befehlshaber im Wehrbereich II ernannt. Im Frühjahr 1958 bezog er seinen Sitz in Hannover in der ehemaligen Prinz-Albrecht-Kaserne. Ende September 1960 gab er sein Kommando ab.
1968 veröffentlichte er das Werk "Schuldig? Die Generale unter Hitler" beim Podzun-Verlag in Bad Nauheim.
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