Königreich Sachsen Albrechtsordens Ordenssatz des Komturkreuzes 1. Klasse mit Schwertern des  aus dem Besitz von Generalmajor Wilhelm von Groddeck

Halskreuz und Bruststern, um 1917. Der Ordenssatz in der Weltkriegsausführung aus vergoldetem Silber des Ordensjuweliers Scharffenberg in Dresden. Das Halskreuz mit leichten Schäden der blauen Emaille im vorder- und rückseitigen Schriftreif. Im unteren Kreuzarm mit "S" für Silber und in den seitlichen Armen mit "SCHARFFENBERG" und "DRESDEN" gekennzeichnet. Am originalen Halsband. Breite 54 mm. Gewicht 48,5 g. Der vierstrahlige Bruststern mit vergoldeten Auflagen zeigt im Reversmedaillon das runde Herstellersignet der Firma Scharffenberg und ist auf der geschweiften Nadel mit "S" für Silber gepunzt. Breite 88 mm. Gewicht 62,4 g.
Mit der originalen Verleihungsurkunde "das Komturkreuz 1.Klasse des Albrechtsordens mit Schwertern" für den königlich preussischen Generalmajor v. Groddek, Oberquartiermeister der 4. Armee, Dresden, am 15.Dezember 1915. Auf der Urkunde die persönliche Bleistiftnotiz v.Groddecks " Meine Erben sind verpflichtet, den Orden mit Stern an die Königlich sächsische Ordenskanzlei zurück zugeben 203.16", Notiz der Erben "da die kgl.sächsische Ordenskanzlei nicht mehr besteht ... Juni 1920". Weitere Verleihungsurkunden bzw. Dokumente als Fotokopie anbei.

Der in Schwetz, Westpreußen, am 28. April 1861 geborene Wilhelm von Groddeck, tritt 1881 als Fahnenjunker in das Feldartillerie Regiment 15 ein, dient danach als Regimentsadjutant im 34. FAR und wird 1896 in den Großen Generalstab kommandiert. 1904 ist er 1. Generalstabsoffizier des III. Armeekorps, später Chef der Kriegsgeschichtlichen Abteilung im Großen Generalstab und erhält 1912 (1913 als Oberst) das Kommando über das FAR 36 in Danzig. Der im April 1915 zum Generalmajor beförderte Groddeck war nach der Mobilmachung zunächst Generalquartiermeister II im Osten und wurde nach kurzer Verwendung als Kommandeur der 21. Feldartilleriebrigade zum Oberquartiermeister der 4. Armee in Russisch-Polen ernannt. Am 28. November 1916 ernennt ihn der Kaiser zum Kommandeur der im August neu aufgestellten 208. Infanterie Division, mit der er im November und Dezember 1917 in der Angriffsschlacht von Cambrai große Erfolge erzielt. Bei der großen Offensive im März 1918 durchbricht die 208. ID die feindlichen Stellungen nördlich St. Quentins und erobert Pontru, Le Berguier und die südlichen Artilleriestellungen. Für diese Leistungen seiner Division und die dabei erbeuteten 23 Geschütze und fünf Tanks erhält Generalmajor von Groddeck von Kaiser Wilhelm am 9. April 1918 den Pour le Mérite verliehen. Nach Kriegsende hilft Groddeck als Gouverneur von Thorn die Ostgrenze sichern, wird zunächst Kommandeur der 41. ID und schließlich Kommandeur der Reichswehr-Brigade 4 in Magdeburg. Wegen seiner Beteiligung am Kapp-Putsch (die ihn sicher auch um seine Beförderung zum Generalleutnant bringt) wird er im April 1920 verabschiedet, ein Verfahren wegen Hochverrats wird eingestellt. Generalmajor Wilhelm von Groddeck verstirbt am 6. März 1937 auf seinem Altersruhesitz in Wernigerode kurz nach der Vollendung seiner "Lebenserinnerungen" 75-jährig.
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